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Normales Thema Reisebericht YO 2012 (Gelesen: 3120 mal)
 
Uli
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Reisebericht YO 2012
31. Mai 2012 um 20:18
 
Zunächst war unser Webbi allein unterwegs direkt nach YO. Aber darüber wird er selber berichten!.

Hier der Bericht vom Kazan-Team:

Der erste Tag.
Die Reise verlief ruhig. Wir zwei aus dem Forum Wesermann und ich zusammen mit einem Scamopfer genossen zunächst den ruhigen Flug. In Moskau war das Wetter noch durchwachsen, aber dort wollten wir ja auch keinen großen Aufenthalt. Der Weg mit Aeroexpress von Vnukovo in die City und dann mit der Metro war -  bis auf das Gedränge - völlig problemlos. Am Kazaner Bahnhof in Moskau hat es etwas Veränderung gegeben. Die Verpflegung war deutlich besser als das Jahr zuvor!!!!! Und ich als Gourmet kann das schon beurteilen.

Von Moskau bis Kazan zeigte sich die russische Mentalität unter dem Motto: Erfroren sind schon viele, aber erstunken ist noch keiner! Warm ohne Ende, Fenster auf nur unter massivem Protest der russischen Mitreisenden. Wenigstens gab es ein wenig Schlaf. Und es ward Abend und es ward Morgen: Der erste Tag!

Der zweite Tag:
Dieser Tag war bestimmt von Sightseeing in Kazan. Eine schöne Stadt mit teilweise katastrophalen Straßenverhältnissen. Allein der Weg vom Bahnhof zum Hotel war schon ein größeres Abenteuer, als der Verkehr auf afrikanischen Straßen! Das Wetter sonnig und am späteren Nachmittag ein leichter Schauer. Da ich keinen Sunblocker dabei hatte, begann ich doch schnell zu "erröten"!
Kennengelernt haben wir zwei junge Tatarinnen (Russinnen darf man zu ihnen nicht sagen, des Nationalstolzes wegen). Diese haben uns Kazan gezeigt und wurden von uns anschließend zum Essen eingeladen. Neben Infos über die Stadt gab es auch noch Infos über das Leben. Scam scheint ziemlich unbekannt zu sein. Und der wichtigste Traum für das Leben: Gründung einer Familie!
Eine von ihnen ist Lehrerin und bekommt das sagenhafte Gehalt von 10.000 Rubel (ca. 250 €) im Monat! 
Der Abend wurde dann noch genutzt, um ein Scambaiter-Opfer zu besuchen. Auch das gibt es! 
Da wurde jemand fälschlicherweise als Scammer geoutet (ohne jeglichen Beweis). Nach einigen Jahren des begleitenden Mailkontaktes kam es jetzt zum persönlichen Kontakt mit Ruslana.
Der Ärger war noch immer ziemlich groß, aber als sie begriff, dass die ganze Geschichte nur wegen der Dummheit dieser Baiter geschah, musste sie auch über diese Blödheit schmunzeln.
Von einer Anzeige hatte ich ihr vorher bereits abgeraten, da die Löschung ihres Profils in betrügerischer Absicht durch diese Möchtegernbaiter in Deutschland geschah, und eine Anzeige durch den Datingseitenbetrieber hätte geschehen müssen. Allerdings die Passfälschung in Zusammenhang mit dem Bait kann auch in Russland geahndet werden. Da kann es dann durchaus möglich sein, dass es in Zukunft bei einer Einreise nach Russland plötzlich Probleme für einen dieser Baiter gibt.
Auf Datingseiten wird man sie aber nicht mehr erleben, denn das hat sie inzwischen nicht mehr nötig! Allerdings ist ihr Englisch weiterhin nicht vorhanden. Gut, dass ich eine Dolmetscherin dabei hatte!
Und es ward Abend und es ward Morgen: Der zweite Tag!

Der dritte Tag:
Morgens war noch Ausschlafen angesagt. Für Mittags war dann die Reise nach Yoshkar-Ola geplant, die wir dann auch mit einem Minibus (wie bei uns die Sammeltaxis) durchführten. Der Preis für die etwa 170 km war umgerechnet ca. 6 Euro).
Wenigstens hatte der Fahrer die Seitenscheiben offen, das etwas Luft hereinkam. Der Versuch, kleinere Lüftungsfenster des Minibusses zu öffnen, führte zu einem regen Protest weiterer Mitfahrer!
Am Abend dann kam es zum Treffen mit unserem Webmaster im Hotel und abends noch eine kleine Exkursion in die Stadt.
Negativ waren die vielen Mücken. Laut der Info der vereidigten Dolmetscherin aus dem Innenministerium von Mari-El sei es dieses Jahr besonders schlimm!
Und es ward Abend und es ward Morgen: Der dritte Tag!

Der vierte Tag:
Da wir erst für den folgenden Tag einen Termin bei der Abteilung "K" des Innenministeriums von Mari-El hatten, konnten wir den Tag nutzen, um im Forum zu sein und noch einmal einige kleinere Exkursionen zu machen.

Unser Nizhny-Novgorod Team hat uns heute zur mehrtägigen Exkursion in diesen Ort verlassen. Da bin ich schon auf deren Eindrücke und Fotos gespannt.
Und es ward Abend und es ward Morgen: Der vierte Tag!

Der fünfte Tag:
Dieser Tag war bestimmt durch die Abteilung "K". Anzeigen wurden übergeben und weitere Informationen gesammelt, die letztlich dazu führen sollen, dass Scamopfer Geld zurück bekommen, wozu auch noch ein weiterer Zivilrechtsprozess notwendig ist. Aber auch da besprachen wir, wie wir das Procedere in Zukunft noch besser machen können.
Und es ward Abend und es ward Morgen: Der fünfte Tag!

Der sechste Tag:
Dieser Tag wurde hauptsächlich am Rechner und im Restaurant beim Bier verbracht. 50 Flaschen Staropramen, einem tschechischen Bier, wurden extra für uns bestellt. Und diese Flaschen müssen wir bis zum Ende der Reise weg haben! Sollte aber kein Problem sein!
Und es ward Abend und es ward Morgen: Der sechste Tag!

Der siebte Tag:
Dieser Tag war wieder bestimmt von Außeneinsätzen. Veränderungen im Stadtbild von YO wurden fotografisch dokumentiert.  Da gibt es neue Bereiche, die möglichweise bei zukünftigen Scammerfotos eine Rolle spielen werden.
Ebenfalls wurden offene Netze auf statische IP überprüft. 
Der Abend klang dann bei einigen Fläschchen Staropramen aus.
Und es ward Abend und es ward Morgen: Der siebte Tag!

Der achte Tag:
Das schöne Wetter genutzt, um noch einige Fotos zu knipsen und Filme zu drehen. Mittags noch eine "Futterbude" aufgesucht und uns satt gegessen. Jetzt wieder im Forum.
Und es ward Abend und es ward Morgen: der achte Tag!

Der neunte Tag:
Ist wieder bestimmt durch den Aufenthalt bei der Abteilung "K" des Innenministeriums von Mari-El. Der Kaffee geht einigermaßen (beim Pulverkaffee kann man ja einen Löffel mehr hinein tun), ansonsten gibt es viel Arbeit.
Der späte Nachmittag wird genutzt zur Arbeit im Forum und der Aufbereitung der Fotos für die Galerie.
Mit dem Film wird es wohl noch bis nach YO dauern.

Heute war Rückker des Nizhny-Novgorod-Teams. Einige Fotos konnte ich schon betrachten und sofort sehen, dass wir bereits Fotos von einigen Stellen dort hatten.
Und wie es manchmal so passiert, unser Team hatte das Glück, ein "Modell" zu finden. Diese hatte ein großes Fotoalbum bei vkontakte und bei odnoklassniki und war sichtlich entsetzt über den Missbrauch ihrer Fotos.
Und es ward Abend und es ward Morgen: Der neunte Tag!

Der zehnte Tag:
Morgens noch einige Zeit im Forum und anschließend das schöne Wetter zum Sightseeing genutzt. 
Am Nachmittag war Personal der Gerichtsbarkeit und ein russischer Anwalt in der Abteilung "K" anwesend, so dass unser mitgereistes Scamopfer endlich seine Aussage machen konnte. Für mich war es wichtig zu sehen, wie schwer es für ein Scamopfer auch nach dem "Maskenfall" ist, eine Aussage zu machen. 
Und es ward Abend und es ward Morgen, der zehnte Tag!

Der elfte Tag:
Und wieder heißt es Abschied nehmen. Der Mücken wegen fällt der Abschied sicherlich sehr leicht. Aber wir lassen Freunde zurück, und das fällt doch schon schwer!

Dieses mal hatten wir wenigstend die Möglichkeit, die Temperatur im Eisenbahnwaggon durch Öffnen der Lüftung von 28 Grad auf 25 Grad zu senken!
Und es ward Abend und es ward Morgen: Der elfte Tag!

Der zwölfte Tag:
Morgens in Moskau erwartete uns Elena von russian-detectivs. Mit ihr machten wir etwas Sightseeing in Moskau und ich konnte auch erstmals die Deutsche Botschaft mit den Schlangen der Visumantragsteller davor sehen.
Etwas deprimierend waren für mich die tränenden Augen derer, deren Antrag auf ein Visum abgelehnt wurde. 
Elena berichtete uns noch einiges über ihre Arbeit und über Neuigkeiten Scam betreffend. Auch für das mitgereiste Scamopfer hatte sie noch einige Tipps auf Lager. Ich denke, dass das für uns alle noch ein wertvolles Treffen war.

Der Flieger musste mit etwas Verspätung starten, da die russischen Behörden etwas langsam arbeiteten. Durch diese Verzögerung waren dann auch die Sicherheitskontrollen etwas lascher, als in den Vorjahren. Aber letztlich ging es ja nur einen "deutschen Flieger". Vermutlich wäre es bei einer russischen Fluggesellschaft doch schärfer abgegangen.

Einigermaßen pünktlich kamen wir dann in Deutschland an und es ging durch den freitagabendlichen Verkehr mit dem Auto Richtung Heimat. Heilfroh war ich dann auch, als ich zu Hause in die Badewanne steigen konnte.

Rückblickend kann ich sagen, dass dieses unsere bisher erfolgreichste Reise nach YO gewesen ist. Aus den Erfahrungen dieser Reise beginnt bereits langsam die Planung für die nächste. 
Und es ward Abend und es ward Morgen: Der zwölfte Tag!
« Zuletzt geändert: 13. Oktober 2015 um 15:52 von Webmaster »  
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Uli
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Reisebericht YO 2012
Antwort #1 - 05. Juni 2012 um 15:39
 
Die jetzigen Fotos sind 
(bis auf die scharfen Ausnahmen) 
in der Galerie veröffentlicht.


Kazan: http://www.dating-fraud.de/thumbnails.php?album=788&page=2
Yoshkar-Ola: http://www.dating-fraud.de/thumbnails.php?album=325&page=20 

Wird derzeit überarbeitet

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