So, dann bin ich nun wieder zurück von meiner spannenden und abenteuerlichen Reise. Hat zwar Spass gemacht, aber leider ist vieles nicht so gelaufen wie es sollte.
Ich bin also am Samstag um 5 Uhr morgens Ortszeit in Novosibirsk gelandet. Vom Flughafen sollte ich eigentlich von einem Fahrer zum Hotel gebracht werden. Leider war besagter Fahrer weder aufzufinden, noch war er unter der Nummer erreichbar, welche mir mitgeteilt worden war. Also blieb mir nichts anderes übrig, als ein Taxi zu nehmen. Der Fahrer verstand natürlich kein Wort englisch oder deutsch, aber irgendwie haben wir uns dann doch mit Händen und Füßen verständigen können.
Das Einchecken im Hotel hat dann reibungslos funktioniert, obwohl auch hier weder englisch noch deutsch gesprochen wird. Nach der langen Reise war ich erstmal todmüde und eine Runde schlafen angesagt. Vorher Maria noch kurz bescheid gesagt, dass ich gut im Hotel angekommen bin.
Am Nachmittag haben wir uns dann getroffen. Sie meinte, dass sie nicht sehr gut geschlafen hätte und sich krank fühlt, und in der Tat hatte sie eine laufende Nase und Husten. Wir sind dann ein wenig über den Krasnyy Prospekt gelaufen, zum Opernhaus und schließlich zum Lenin-Platz, auf welchem sich bereits eine Menschenmenge versammelt hatte und auf die Ankunft des olympischen Feuers wartete. Dort haben wir ein wenig das Spektakel beobachtet, und haben anschließend noch eine Prepaid SIM-Karte von Megafon für mich besorgt, um den hohen Roaminggebühren zu entgehen. Schlaues Mädchen. Zum Abschluss des Tages noch kurz das Feuerwerk zu Ehren des olympischen Feuers genossen, dann gings wieder zurück ins Hotel für mich und nach Hause für Maria.
Am Sonntag dann die schlechte Nachricht. Maria hatte Fieber bekommen. Sie hatte Angst sie könnte mich anstecken, und wir haben vereinbart dass sie besser im Bett bleiben und sich erholen solle, und wenn es am Montag nicht besser wäre würde sie zum Arzt gehen. Sie hat sich montags aber dann doch in die Arbeit geschleppt, und war danach natürlich fix und fertig. Also nächstes Treffen auf Dienstag Abend verschoben.
Dienstags ging es ihr dann besser, so dass wir uns Treffen konnten. Sie erzählte mir, sie hätte im Deutsch-Russischen Haus angerufen, und dass dort am Mittwoch ein Treffen für Deutsche und deutsch-Lernende stattfinden würde, und dass sie ausserdem am Mittwoch länger arbeiten müsse und wir uns deshalb nicht treffen können. Also bin ich am Mittwoch zu besagtem Treffen gegangen, was recht interessant war. Es gab einige Informationen über bekannte und unbekannte Sehenswürdigkeiten sowie anstehende Veranstaltungen, wie das von Freitag bis montag stattfindende deutsche Filmfestival usw.
Am Donnerstag Abend dann wieder mit Maria getroffen, und Ihr vom Filmfestival erzählt. Sie war aber nicht so begeistert und wollte da nicht hin. Das Heimatkundliche Museum ist wegen Umbaumaßnahmen geschlossen. Die bekannten Sehenswürdigkeiten wie Nikolaikapelle, Alexander Newski Kathedrale, Bahnhof, Opernhaus usw. hatten wir schon alle besichtigt. Blieb nur noch der Zoopark, und weil man da besser hin geht wenns hell ist haben wir das für Samstag vorgesehen.
Freitag gabs wieder kein Treffen, sie hat noch so viel zu tun meint sie.
Samstag dann Zoopark, wobei die meisten Tiere zu dieser Jahreszeit in einem nicht sonderlich großen Gebäude untergebracht sind, in welchem es sehr deutlich nach Zoo riecht. Ansonsten aber ein sehr schöner Park, besonders im Sommer! Leider war es an diesem Tag sehr kalt draussen, und genau so war Marias Stimmung auch.
Sonntag, Abreisetag. Ein letztes Treffen im Hotelzimmer. Sie kam fast eine halbe Stunde später als vereinbart. Zur Begrüßung sagte sie nur, sie wolle die SIM-Karte (welche auf Ihren Namen registriert ist) zurück haben. Für mich war es ohnehin klar dass ich die Karte bei ihr lasse, was soll ich auch mit einer russischen SIM-Karte in Deutschland anfangen...
Also habe ich ihr die Karte überreicht, den Stuhl angeboten und sie gefragt ob sie was zu trinken haben will. Sie hat abgelehnt. Dann meinte sie, sie habe nachgedacht und wäre zu der Erkenntnis gekommen, dass sie noch nicht bereit für eine ernsthafte Beziehung wäre und wir uns nicht mehr sehen sollten. Es läge nicht an mir uswusf, es gäbe auch keinen anderen Mann, aber sie will frei sein. Und sie wolle auch nicht in ein anderes Land, nicht einmal in eine andere Stadt. Auf meine Frage, was sie sich denn dann für die zukunft wünscht, meinte sie, sie wisse es nicht. Eigentlich nichts.
Ich habe sie dann gefragt, ob sie wirklich weiter in ihrem Studentenwohnheim wohnen will, sich das Zimmer mit ständig wechselnden Studentinnen teilen will, und weiter ihren schlecht bezahlten Job machen will, bei welchem Sie sich nicht mal den Urlaub selbst einteilen kann. Sie meinte dann: Ja, weil so fühlt sie sich frei. Ich meinte daraufhin, dass sie mir doch regelmäßig gesagt hat wie sehr sie die Arbeit langweilt, und dass sie sich gerne ein eigenes Zimmer oder eine Wohnung leisten können würde. Dass sie ein Auto wolle (den Führerschein hat sie deshalb gemacht) usw. Naja, die Antwort war klar, sie habe Ihre Meinung geändert. Dann sagte sie noch, ich solle Ihr eine SMS schreiben, wenn ich in Deutschland gelandet bin, nur damit sie weiss dass ich gut angekommen bin. Und danach solle ich ihr nicht mehr schreiben. Ja und dann ist sie gegangen.
Nach der Landung in München hab ich ihr dann die SMS geschickt. Bis jetzt ist keine Antwort gekommen.
Für micht steht nur eines fest: Von Russinnen hab ich erstmal die Schnauze voll