Beitrag über Scammer bei Phoenix
am Mittwoch gab es am Abend eine Sendung über die verschiedenen Betrugsvarianten über das Internet und Telefon. In der Sendung „alt und doof?“ wurden die verschiedenen Betrugsvarianten vorgestellt auf die meist ältere Menschen rein fallen.
Neben Lotteriebetrug wurde auch der klassische Scam vorgestellt
Bereits der NDR hat am 07.12.2010 über dieses Thema ausführlich berichtet
Zitat:
Vorsicht vor Betrug à la Nigeria Connection
von Philipp Kafsack
Die Betrüger bleiben unerkannt. Die "Nigeria Connection" ist nur eine von vielen Formen des sogenannten Internet-Scammings. Scamming kommt vom englischen Wort "scam" (Betrug) und beschreibt jegliche Form von Vorschussbetrug. Eine Variante: Der Empfänger einer Scam-Mail (also einer Nachricht von einem Internetbetrüger) soll eine finanzielle Vorleistung zahlen, um dann angeblich später ein Vielfaches dieser Vorleistung zurück zu bekommen. Betrüger, die Scam-Mails massenhaft verschicken, werden auch als Scammer bezeichnet.
Scamming-Variante: Provisionszahlung bei Geldschmuggel
Die Nigeria Connection gibt es bereits seit Ende der 80er-Jahre. Seit dieser Zeit wurden weltweit zunächst massenhaft Faxe - später dann E-Mails - verschickt. Der Inhalt ist immer ähnlich: Angeblich verfügt der Absender, ein afrikanischer Geschäftsmann beispielsweise, über enorm hohe Geldsummen, die er außer Landes schaffen will. Dafür benötigt er aber die Hilfe des Empfängers, dem im Gegenzug ein Anteil am Geld versprochen wird, angeblich mehrere Millionen Dollar.
Inzwischen agieren die nigerianischen Banden nicht mehr ausschließlich aus Nigeria, sondern auch aus Staaten mit hoher nigerianischer Population wie England, den Niederlanden, Kanada oder Dubai.
Wie läuft der Betrug ab?
Die Inhalte von meist in fehlerhaftem Englisch geschriebenen Kettenbriefe sind so bizarr, dass es schwer fällt, ihnen zu glauben. Und dennoch gibt es Menschen, die auf die angeblichen Hilfsgesuche reagieren. Wer die Nachricht beantwortet, wird im nächsten Schritt darum gebeten, Kosten zu übernehmen: zum Beispiel für Anwälte, Steuern oder Bestechungsgelder. Es können durchaus mehrere tausend Dollar sein, die der Betrogene überweisen soll. Danach hört dieser nichts mehr aus Afrika, außer wenn dem Absender noch weitere Geschichten und Ausreden einfallen, mit denen das Opfer erneut zur Kasse gebeten werden soll.
Vorsicht vor Betrug à la Nigeria Connection
von Philipp Kafsack
Um einen Partner zu finden, melden sich auch Senioren bei Partnerbörsen im Internet an. Der Inhalt von Scam-Mails ändert sich ständig. So versuchen die Betrüger nicht mehr nur mit Geld zu locken, sondern legen vermehrt auch Profile auf diversen Single-Börsen im Internet ein. Dort wenden sie sich mit falschen Fotos und erfundenen Identitäten an leichtgläubige Benutzer und starten mit ihnen einen regen E-Mail-Kontakt. Dabei geben sie vor, Gefühle für den anderen zu empfinden und ihn unbedingt treffen zu wollen. Dafür würde aber Geld für Visum, Flugticket oder die Internetkosten benötigt. Manchmal folgen auch rührende Märchen über die kranke Mutter, deren angeblicher Krankenhausaufenthalt sehr teuer ist. Auch bei dieser Form des Scamming geht es ausschließlich darum, dem Täter Geld zu überweisen. Geld, das der Betrogene niemals wiedersieht. Genauso wenig, wie er jemals den Flirt-Partner aus dem Internet zu Gesicht bekommt.
Wie erkennen Sie einen Scammer?
Einen Scammer zu erkennen, ist nicht immer ganz einfach. Grundsätzlich sollten Sie aber dann misstrauisch werden, wenn in einer E-Mail verlangt wird, Geld an einen Ihnen nicht persönlich bekannten Menschen zu überweisen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Geld für einen angeblichen Flug, einen Krankenhausaufenthalt oder Anwaltskosten benötigt wird. Die Dokumente oder die Internetseiten, die die Richtigkeit der Angaben des Betrügers beweisen sollen, sind in der Regel gefälscht. Dass eine Website, ein Krankenschein oder eine Rechnung gefälscht sind, verrät meist die schlechte Qualität der Fälschung. Wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt, sollten Sie es in jedem Fall überprüfen.
Welche Details verraten den Betrüger?
Oft werden in den Betrüger-Mails dieselben Namen oder Telefonnummern verwendet. Wenn Sie diese im Internet bei einer Suchmaschine eingeben, finden sich in Foren häufig diverse andere Internetnutzer, die auch von der fiktiven Person angeschrieben oder betrogen wurden. Auch der Schreibstil kann mögliche Betrüger entlarven. So werden für die auf Englisch, aber auch vermehrt auf Deutsch geschriebenen Nachrichten Übersetzungsprogramme verwendet, die falsch und nur fehlerhaft übersetzen. Viele Grammatik- und Rechtschreibfehler können also ein Zeichen dafür sein, dass der Absender vorgibt, jemand anderes zu sein.
Überweisung per Western Union - ein Alarmzeichen?
In vielen Scam-Mails verlangen die Betrüger, dass das Geld über Western Union transferiert werden soll. Western Union ist der weltweit führende Anbieter von internationalen Geldtransfers. Dabei handelt es sich nicht um eine klassische Überweisung, da weder Sender noch Empfänger des Geldes ein Bankkonto oder eine Kreditkarte benötigen. Das Geld wird meist bar an einem Schalter von Western Union eingezahlt und von dort ins Ausland transferiert. Der Sender erhält eine Kontrollnummer, mit der wiederum der Empfänger vor Ort das Geld abholen kann.
Dieses System wird sehr gerne von Internet-Betrügern verwendet, denn ist das Geld einmal ausgezahlt, sind die Chancen, den Betrüger ausfindig zu machen, sehr gering. Western Union warnt auf seiner Internetseite ausdrücklich vor diesen Betrügereien und rät seinen Nutzern, sich bei Verdachtsfällen direkt an die nächste Polizeidienststelle zu wenden. In Deutschland arbeitet Western Union seit 2005 eng mit der Polizeilichen Kriminalprävention zusammen, um effektiv gegen Scammer vorgehen zu können.
Was sagt mir mein gesunder Menschenverstand?
Stellen Sie sich immer die Fragen: Was weiß ich wirklich über diese Person? Gibt es unwiderlegbare Beweise für ihre Identität? Kann die geschilderte Geschichte tatsächlich wahr sein? Können Sie auch nur eine dieser Fragen nicht mit Gewissheit beantworten, sollten Sie misstrauisch werden. Denn bei dubiosen E-Mails können Sie nicht misstrauisch genug sein. Ist das Geld erst einmal überwiesen, gibt es kaum noch eine Möglichkeit, es zurück zu bekommen. Verbraucherschützer raten deshalb, verdächtige E-Mails sofort zu löschen und keinesfalls zu beantworten.
Quelle:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/senioren149.html